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Krötentunnel: Sicher unten durch

Im Februar 2008 wurde nach rund sechswöchiger Bauzeit die stationäre Amphibien-Schutzeinrichtung fertig gestellt. Vom Jägerheim in Richtung Badenstedt sind seither 550 Meter der Lenther Chaussee (Kreisstraße 49) dauerhaft gesichert. Den dort wandernden Amphibienarten bleibt es somit erspart, diese viel befahrene Straße überqueren zu müssen. Für die Straße ab Jägerheim in Richtung Lenthe (Kreisstraße 249) ist jedoch die Region Hannover zuständig, die sich an den Baumaßnahmen 2008 nicht beteiligte. Deshalb muss hier entlang dem Benther Berg nach wie vor in jedem Frühjahr ein rund 450 Meter langer mobiler Krötenzaun aufgebaut werden. 

Die stationäre Einrichtung versprach trotz der immer noch vorhandenen Lücke Richtung Lenthe erheblich mehr Sicherheit für die Amphibien und eine Entlastung für die Naturschützer. Entsprechend groß war die Freude und Erleichterung, als die Niedersächsische Lotto-Stiftung BINGO den 2006 gestellten Projektantrag bewilligte und mit knapp 100.000 €  fast 70 Prozent der Gesamtkosten finanzierte, und die Stadt Hannover den Rest aus Eigenmitteln übernahm. Die von der Firma Volkmann & Rossbach erstellte Anlage besteht aus beidseitig der Straße auf 550 Metern Länge fest im Boden verankerten und 40 cm hohen verzinkten Blechelementen.

Wo Fahrzeuge die Leiteinrichtung passieren müssen, ist unter einem überfahrbaren Stahlgitter eine Fallrinne angebracht, so dass die durchplumpsenden Amphibien auch an diesen Gefahrenstellen sicher zum Tunnel geleitet werden. Obwohl sich die Biotopbedingungen beidseits der Kreisstraße 49 mittlerweile so positiv entwickelt hatten, dass die Amphibien auf dem Weg zum Laichquartier die Straße eigentlich gar nicht mehr zwingend überqueren müssten, können sie durch einen neun Meter langen Tunnel auf die andere Seite wandern. Das sorgt für den notwendigen genetischen Austausch und damit die Gesunderhaltung der Populationen.

Diese wertvolle Anlage ist fraglos ein Meilenstein für den Amphibienschutz in der Benther-Berg-Region. Ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer der BUND Arbeitsgruppe Amphibien, die Niedersächsischen Lottostiftung sowie Ulrich Schmersow vom Fachbereich Umwelt und Stadtgrün wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen.

 

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