Naturschutz in Südost-Kuba
Fledermaus-, Naturschutz und Umweltbildung im Oriente de Cuba
Seit über 20 Jahren unterstützt der BUND Region Hannover ehrenamtlich im Oriente den Naturschutz auf Kuba. Wir hatten mitgeholfen, die Naturschutzstation in Siboney bei Santiago de Cuba wieder aufzubauen mit vielen Sachspenden.
In den folgenden Jahren unterstützten wir mit dafür von Dritten gewidmeten Spendenmitteln und ehrenamtlichen Stunden die Arbeit des Alexander von Humboldt-Nationalparks und Weltnaturerbe am Atlantik. Dieses Gebiet ist leider immer wieder durch starke Hurrikans betroffen, was zu schlimmen Zerstörungen von Wohnhäusern, aber auch Obstplantagen und Gärten mit Gemüse und Grundnahrungsmitteln, die für die Ernährung der Menschen vor Ort dringend benötigt werden. Aktuell Ende 2024, weshalb wir einen Spendenaufruf gestartet haben.
Das große Engagement der Naturschütz*innen im Humboldtpark hat hier sehr große Fortschritte für den Naturschutz, insbesondere auch den Artenschutz vieler bedrohter endemischer Tierarten seit 2000 in enger Zusammenarbeit mit der ländlichen Bevölkerung gebracht. Besonders groß ist der Erfolg, dass mittlerweile alle sechs Polymita-Arten in das internationale Cites Abkommen aufgenommen wurden. Damit ist die Entnahme, der Handel, der Verkauf dieser stark bedrohten wunderschönen Gehäuseschnecken international verboten.
In 2016 nach einem ebenfalls sehr starken Hurrikan, haben wir erfolgreich gemeinsame Workshops durchgeführt, um die alte Kulturtechnik der Terra Preta - Tierra Negra - vor Ort wieder ins Bewußtsein der Bäuerinnen und Bauern zu bringen. Die Naturschütz*innen veranstalten seitdem unermüdlich Öffentlichkeitsarbeit dazu, um bilden Multiplikatoren aus. Damit können Nährstoffe im Boden gehalten werden, die nicht mehr durch Starkregen ausschwemmen können und die Korallenriffe bedrohen, sondern auch die Ernteerträge verbessert werden. Holzreserven gibt es genug in der Region von Baracoa, auch invasive Arten, die durch Aufforstungen heimischer Gehölze nach und nach im Nationalpark und seiner Pufferzone ersetzt werden.
Sibylle Maurer-Wohlatz (Projektleitung)
Fledermäuse im Oriente de Cuba
Unwissenheit und Aberglaube, wie auch in der Literatur und Kino verbreitet, führten zur Entstehung einer falschen Legende: Fledermäuse seien Kinder des Teufels. Mittlerweile ist wissenschaftlich belegt. Schon allein aufgrund ihrer alltäglichen ökologischen Rolle gehören Fledermäuse zu den nützlichsten Verbündeten des Menschen für sein planetarisches Überleben. Fledermäuse fressen auf Kuba jede Nacht etwa 150 Tonnen Insekten zum Wohl von Menschen und der Landwirtschaft. Besonders faszinierend sind Kubas Blütenfledermäuse, die eine zentrale Rolle im Ökosytem als Bestäuber einheimischer Pflanzen spielen. Schon in der Zeit der Ureinwohner spielten sie eine zentrale Rolle.
Polymita-Landgehäuseschnecken
Terra Preta auf Kuba
Nach dem schweren Hurrikan, der auch im Nationalpark und Weltnaturerbe Alexander von Humboldt schwere Schäden angerichtet hat, haben wir die Kollegen besucht, mit dabei hatten wir Werkzeug, dass für Reparaturarbeiten benötigt wurde.