Vorwärtsgewandt denken und handeln: Mit jedem Prozent mehr Humus in einem Agrar- oder Gartenboden verbessert sich die Aufnahmefähigkeit des Bodens bei Starkregen und seine Wasserhaltefähigkeit bei längeren Trockenperioden. Böden, die dauerhaften Bewuchs haben – im Winter und mit Gründünger nach der Ernte, sind resistent gegenüber Erosion und lassen Pflanzen vitaler wachsen. Beispielsweise durch Klee im Mais, der nach der Maisernte einen Schub bekommt und den Boden innerhalb kurzer Zeit vollständig bedeckt.
Mehr Humus bedeutet immer zugleich mehr Bodenfruchtbarkeit und mehr Bodenleben. Böden, die dauerhaft ihren Humusgehalt vermehren, tragen in vielfacher Hinsicht zum Klimaschutz bei: In ihnen wird Kohlenstoff aus CO2 gespeichert und der Atmosphäre entzogen. Zugleich sind sie gegen die mit dem Klimawandel zunehmenden Wetterextreme widerstandsfähiger.
Kritiker des Humusaufbaus hingegen behaupten, dass unsere Agrarböden je nach Bodentyp nur bedingt viel Humus aufbauen können und bald ihr Maximum erreichen würden. Die Praxis beweist das Gegenteil, wie es Sepp Braun, Biolandwirt in Bayern, schon vor vielen Jahren gezeigt hat. Der Humus in seinen Böden wächst Jahr für Jahr. Auch die besonders humusreichen Gartenböden in alten Klostergärten oder in über Jahrzehnte bewirtschafteten Kleingärten zeigen, dass sehr hohe und dauerhaft stabile Humuswerte möglich sind. In der Ökoregion Kaindorf hat Gerald Dunst anhand der Auswertung der Humusdatenbank gezeigt, dass ab einem Humuswert von ca. 5% im Boden, sich dieser selbst reguliert und stabilisiert.