Moorpflegeeinsätze im Oldhorster Moor
In dieser Saison finden erstmals auch Pflegeeinsätze im Oldhorster Moor statt
Die Faunistische Arbeitsgemeinschaft Moore (FAM) des BUND Landesverbandes und die Ökologische Schutzstation Steinhuder Meer (ÖSSM e.V.) bitten jedes Jahr um tatkräftige Unterstützung bei den Pflegeeinsätzen in der Hannoverschen Moorgeest.
In dieser Saison finden erstmalig vier Entkusselungstermine im Oldhorster Moor östlich von Hannover statt. Das überwiegend bewaldete Hochmoor ist stark entwässert. Stellenweise zeigen aber noch hochmoortypische Pflanzen und Torfmoose das vorhandene Potential zur Aufwertung an. Hier wollen wir ansetzen und Stück für Stück offene Hochmoorlebensräume entwickeln!
Beginn der Termine jeweils um 9 Uhr, Treffpunkt ist in Oldhorst (30938 Burgwedel) an der Ecke Herrendamm / Dorffeld / Drittelfeld.
- 23.09.2023
- 30.09.2023
- 28.10.2023
- 06.01.2024
Warum? Durch Entwässerung und unnatürlich hohe Nährstoffeinträge aus der Luft nimmt die Bewaldung stetig zu, wodurch die negativen Prozesse weiter verstärkt werden. Als Folge werden der Torfkörper zersetzt und Treibhausgase freigesetzt, die den Klimawandel weiter anheizen! Intakte Moore speichern dagegen CO2, sogar weitaus mehr als Wälder. Bei der notwendigen Entkusselung werden daher die aufkommenden Birken und Kiefern entfernt und das offene Ökosystem Hochmoor am Leben erhalten. Moorschutz ist Natur- und Klimaschutz!
Erste Pflegeeinsätze im Oldhorster Moor
Bereits beim ersten Termin am 23. September waren 27 Personen am Werk und konnten nach 6 Stunden auf eine Freifläche von ca. 1000 Quadratmetern schauen. Danke an alle fleißigen Helferinnen und Helfern der FAM und vor allem an die Pfadfindergruppe Stamm Kleefeld-Buchholz, die uns zusätzlich zu ihrer Tatkraft auch mit einer warmen Mahlzeit stärkten. Weiter gings direkt eine Woche später, am 30. September. Auch an diesem sonnigen Samstag konnten wir rund 1000 Quadratmeter Fläche von jungen Birken und Kiefern entkusseln, dank 17 fleißigen Aktiven und viel Kraft Einsatz. In der Pause fand ein reger Austausch von Wissen und Geschichten, rund ums Moor statt.. "Im Moor trifft man nur freundliche Menschen" - Ja und zum Schluss die Belohnung... gaaaaanz viel geschafft und einem aktiven und lebendigen Moor wieder ein paar Quadratmeter näher... Ein gutes Gefühl. :-)
Neue BUND-Ortsgruppe Burgwedel-Wedemark
Burgwedel-Wedemark, 31.05.2023. Der BUND Region Hannover verstärkt seine Präsenz in der Region: Am 23. Mai wurde in Großburgwedel eine neue Ortsgruppe aus der Taufe gehoben. Rund 25 Menschen fanden sich zu einer Feierstunde im Amtshof Burgwedel ein, um sich von Claudia Gundert-Fröhlich aus Großburgwedel die neue BUND-Ortsgruppe „Burgwedel-Wedemark“ vorstellen zu lassen. In beiden Regionskommunen hat der BUND zahlreiche Mitglieder, war aber bisher nicht durch eine Ortsgruppe vertreten. „Das ändert sich nun“, freut sich die Initiatorin, die sich einiges vorgenommen hat – das Spektrum möglicher Themen reicht von Moor- und Gewässerrenaturierung über Insekten- und Vogelschutz bis hin zu städtischem Grün und Schottergärten.
Besonders am Herzen liegt der Großburgwedelerin das Thema Wasser. Insbesondere im Bereich des Fuhrberger Feldes leiden Vegetation und Gewässer wie die Hengstbeeke unter der ständigen Grundwasserentnahme. „Der vom Austrocknen bedrohte Würmsee hat letztendlich den Ausschlag für mein Engagement gegeben“, erklärte Claudia Gundert-Fröhlich ihren Beitritt in den Umweltverband BUND. Auch die enercity-Pläne für einen Windpark im Fuhrberger Feld und Forst Rundshorn haben sie aufgeschreckt: „Dieses Projekt sehe ich mit großer Sorge, und ich möchte mich auch hier engagieren.“
Zu den Gästen der Gründungsfeier zählte auch der neue Umweltdezernent der Region Hannover, Jens Palandt, der es sich nicht nehmen ließ, ein persönliches Grußwort an die neuen BUND-Aktiven zu richten und seine Unterstützung in Aussicht stellte. Auch aus der Burgwedeler Stadtverwaltung sind die Signale an die neue BUND-Ortsgruppe vielversprechend.
Die Anwesenden nutzten die Gelegenheit zu einem intensiven Austausch insbesondere mit Vertreter*innen des NABU Burgwedel-Isernhagen und dessen Vorsitzenden Markus Diedrich-Philippi. Bedenken einiger NABU-Mitglieder, dass es nun lokale Konkurrenz zwischen den beiden Naturschutzverbänden geben könne, trat die Sprecherin der neuen BUND-Ortsgruppe gleich entgegen: „Wir sind auf Kooperation aus, das kann uns alle nur stärken und unseren gemeinsamen Zielen dienen“. Diesen Standpunkt vertrat entschieden auch Dr. Bernd Alt, Vorsitzender der Kreisgruppe Region Hannover. Er hatte ein besonderes Geschenk für die Gründungsmitglieder im Gepäck: ein Gravensteiner Apfelbäumchen. Das soll seine neue Heimat auf einer Streuobstwiese in Oldhorst finden – neben der Wiedervernässung des Oldhorster Moores eines der ersten Projekte der neuen Ortsgruppe.
„Bei so viel geballter Energie, wie sie sich heute gezeigt hat, wird der Naturschutz in der Region sicher profitieren. Nun kommt es darauf an, dass sich noch mehr Menschen für die praktische Arbeit im Natur- und Klimaschutz begeistern lassen und eifrig mitmischen“, wünscht sich der BUND-Vorsitzende. Mitstreiter*innen sind herzlich willkommen!