Die OG Wunstorf klärt auf: Naturgarten statt Schottergärten!
Im September 2020 hat sich die BUND-Ortsgruppe Wunstorf neu gegründet. Gleich zu Beginn wurde die Arbeitsgemeinschaft zum Thema „Schottergärten“ ins Leben gerufen. Wir konnten den Beliebtheitswert und die steigende Anzahl der Schottergärten (trotz Verbotes nach § 9 Abs. 2 NBauO) nicht nachvollziehen. Um den Aufwärtstrend zumindest in unserer Auestadt entgegenzutreten, wurden wir vor Ort aktiv. Wir verschafften uns durch das Sichten von Info- und Filmmaterial einen thematischen Überblick, besuchten Vorträge und nahmen Kontakt zur Stadt Wunstorf und örtlichen Parteien auf. Durch Zeitungsartikel, Gespräche mit dem Baudezernenten, der Klimaschutzmanagerin und einigen Kommunalpolitiker*innen brachten wir das Thema und die Problematik „Schottergärten“ an die Öffentlichkeit. Wir besuchten Bauausschuss- und Ratssitzungen. Gemeinsam mit der Stadt Wunstorf organisierten wir einen Vortrag zum Thema „Schottergärten & Naturnahe Gärten“.
Vertreter*innen der Stadt Wunstorf sprachen sich hier deutlich gegen Schottergärten aus und wiesen ausführlich auf die Problematik hin. Die Klimaschutzmanagerin der Stadt Wunstorf legte mit Unterstützung von BUND-Mitglieder*innen abrufbare Informationen zur naturnahen Gartengestaltung auf der Homepage der Stadt Wunstorf an.
Ebenso wird seit einiger Zeit dem Bescheid von Baugenehmigungen und Bauanzeigen eine Infobroschüre mit Tipps und Informationen zur Anlage naturnaher Gärten mitgeschickt, sodass zukünftige Bauherren informiert sind. Aktuell versucht die Stadt Wunstorf, durch einen Wettbewerb Grundstückseigentümer mit Schottergärten zu einer Umgestaltung ihres Gartens zu motivieren.
In Zusammenarbeit von BUND und Stadt Wunstorf wird vom 9.-22. Oktober 2023 die Wanderausstellung „Wege zum Naturgarten“ in der Stadtkirche Wunstorf präsentiert.
Auch aufgrund vielfältiger Zeitungsartikel zum Thema „Schottergärten“ im Raum Hannover wie auch hier in Wunstorf hat sich in der öffentlichen Wahrnehmung einiges getan.
Es gibt jedoch auch weiterhin noch viel zu tun. Wir möchten nicht nur den Aufwärtstrend von Schottergärten stoppen, sondern setzen uns insgesamt für eine möglichst naturnahe Gartengestaltung ein. Die Arbeitsgemeinschaft „Schottergärten“ der BUND Ortsgruppe Wunstorf setzt sich auch für den Rückbau bereits angelegter Schottergärten sowie gegen den Umbau von bestehenden Vorgärten in gepflasterte Parkplätze ein. Leider ist es noch ein sehr langer Weg, bis geltendes Recht auch wirklich umgesetzt wird und Schottergärten aus Wunstorf und anderswo der Vergangenheit angehören.
Neugründung der BUND-Ortsgruppe in Wunstorf

Die Resonanz auf einen Aufruf vom Wunstorfer BUND-Mitglied Frank Hessing im Rundbrief 2020 des BUND Region Hannover war so gut, dass sich am 22. September 2020 zehn BUND-Mitglieder im Bauhof in Wunstorf zu einer Gründungsversammlung trafen. Es waren altbekannte Gesichter darunter, aber auch einige neue – das freute auch den ebenfalls anwesenden langjährigen Leiter der Ortsgruppe Wunstorf, Dr. Alfred Schröcker, der dieses Amt aus Altersgründen 2018 aufgegeben hatte.
Frank Hessing, Wunstorfer und seit 40 Jahren beim BUND, will nach längerer berufsbedingter Aktiven-Pause neu durchstarten und den Anliegen des Naturschutzverbandes mehr Gehör in seiner Heimatgemeinde verschaffen. Besonders am Herzen liegen dem Ingenieur und Hobbyornithologen der Schutz der Rebhühner und die Sicherung der ehemaligen Mergelgrube für den Natur- und Artenschutz. Auf der Agenda der Ortsgruppe stehen weiterhin Themen wie das Volksbegehren Artenvielfalt, die Nordumgehung, Schottergärten, eine insektenfreundliche Grünflächenpflege und Wegeseitenränder und die Förderung von Gebäudebrütern und Fledermäusen. „Zum Erreichen unserer Ziele wollen wir konstruktiv mit der Stadt Wunstorf, den Landwirten und mit allen andern Akteuren zusammenarbeiten“, erklärt Hessing. Außerdem soll es ab nächstem Jahr auch Vorträge und Exkursionen zu Umwelt- und Naturschutzthemen geben.
Zum Sprecher der Ortsgruppe, die sich zukünftig alle zwei Monate treffen will, wurde Frank Hessing gewählt, seine Stellvertreterin ist Imme Schaper.
Wer einsteigen und mitmachen möchte, ist herzlich willkommen!