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Mauersegler

Fast alle kennen die schrillen Schreie, mit denen die Vögel mit den langen sichelförmigen Flügeln im Sommer bei ihren Flugspielen pfeilschnell im Pulk um die Häuser fliegen. Durch dieses Verhalten wirken die Vögel sehr präsent. Tatsächlich aber sind die Bestände bedroht - hauptsächlich durch den Menschen.

Sommergast in unseren Städten - pünktlich, flink, ausdauernd

Der Mauersegler ist ein Zugvogel, der im südlichen Afrika überwintert. Er trifft Ende April bis Anfang Mai bei uns ein.  Als Langstreckenzieher verlässt er uns  bereits Ende Juli bis Anfang August wieder, um in Afrika zu überwintern. Während dieser 9 Monate halten sich Mauersegler ausschließlich in der Luft auf und schlafen auch in der Luft. Nur in der kurzen Zeit bei uns fliegen sie ihre Nistplätze an.

Als typische Höhlenbrüter nisten Mauersegler in Hohlräumen an Gebäuden. Früher wurden von Mauerseglern bei uns noch Baumhöhlen alter Baumriesen genutzt. Solche baumbrütenden Kolonien gibt es jedoch nur noch sehr vereinzelt wie im östlichen Harz, da es kaum noch uralte Naturwälder bei uns gibt. Daher haben sich die Tiere seit Jahrhunderten Ersatznistplätze an Gebäuden gesucht und sich an diese gewöhnt. Wichtige Neststandorte sind Hohlräume und Löcher in Mauern und unverputzten Brandwänden, unter Dachziegeln und Dachkästen, hinter Regenfallrohren, im Traufebereich oder in Jalousiekästen.

Die extrem standorttreuen Vögel kehren jedes Jahr an die gleichen Nistplätze zurück; dieselben Tiere bis zu 16 und mehr Jahre. Nistmaterial wie Grashalme und Spinnweben wird in der Luft gesammelt und in der Nisthöhle mit Speichel zu einer flachen Nestmulde verklebt. Von außen sind nur selten Hinweise auf Nester zu entdecken!

Auch alte Spatzennester werden gern genutzt, denn Mauersegler verbringen nur die kurze Brutzeit bei uns und haben wenig Zeit zum Nestbau. Das Weibchen legt 1 bis 3 Eier. Nach etwa drei Wochen schlüpfen die Jungen, die dann je nach Futterangebot und Wetterlage 35 bis 54 Tage im Nest bleiben. Die lange Nestlingszeit ist notwendig, da die Jungen voll ausgebildet und flugfähig sein müssen, wenn sie ausfliegen. Einmal ausgeflogen, kehren sie nicht mehr ins Nest zurück. Mauersegler verfüttern an die Jungen Futterballen, die aus in der Luft erjagten Insekten bestehen. Der Zeitraum zwischen den Fütterungen kann sehr groß sein, obwohl beide Partner füttern. Manchmal sind deshalb stundenlang keine Anflüge am Nest zu beobachten.

Wenn es zu feucht und kalt ist, bleiben die Altvögel entweder im Nest oder weichen in weiter entfernte Gebiete aus. In solchen Fällen schützen sich die Jungen vor dem Verhungern, indem sie in eine Starre verfallen, wobei der Stoffwechsel und damit der Energieverbrauch herabgesetzt wird. So können sie einige Tage ohne Futter überleben. Normalerweise fliegen die Altvögel in der Brutzeit abends nach Sonnenuntergang ihr Nest an, oder sie übernachten an warmen Sommertagen auch fliegend in großen Höhen.

Schaffung von Nistplätzen lohnt sich

Sehr erfolgreich war das Anbringen von Nistplätzen unter einem überstehenden Dach bei Herrn Krüger in Hannover-Wülfel, der uns die folgenden Fotos zur Verfügung gestellt hat. Hier ist ein Anflug eines Mauerseglers an dem Nistkasten zu sehen.

Mauerseglernotruf

Rosemarie Schulz

AG Gebäudebrüter
Tel.: 0157 3133 4125

Wenn Gebäude in der Brutzeit eingerüstet werden, an denen bekannter Weise Mauersegler ihre angestammten Nistplätze haben, ist Gefahr in Verzug. Bitte rufen Sie uns an, wir nehmen dann mit den Bauherren Kontakt auf.

Dringend Nisthilfen benötigt?

Lange Lieferzeiten erschweren oft eine schnelle Beschaffung von Nisthilfen in der Brutzeit oder wenn dringend Ersatz benötigt wird.
Wir haben einige Nisthilfen für Mauersegler & Mehlschwalben dank der Niedersächsischen BINGO Umweltstiftung auf Lager.

Kontakt: Rosemarie Schulz, mobil: 0157 3133 4125 oder über unser Büro 0511 660093

Die Arbeitsgruppe Gebäude bewohnende Arten berät rund um den Mauerseglerschutz bittet darum, Nistplätze von Mauerseglern und anderen Gebäude bewohnenden Arten dem BUND zu melden, um diese dauerhaft zu schützen. Die AG arbeitet eng mit der Unteren Naturschutzbehörde zusammen.

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