Wassermanagement in Zeiten des Klimawandels - IDUR-Sonderheft Nr. 72
Rezension von Dr. med. Bernd Alt, Vorstand BUND Region Hannover
Ein kluger Umgang mit der unersetzlichen Ressource Wasser wird im Zuge des Klimawandels immer wichtiger. Die Vorsorge vor sowohl Hochwasser und Überschwemmungen als auch vor den Folgen extremer Trockenheit ist eine herausfordernde Aufgabe für die Planenden der „Öffentlichen Hand“ auf allen Ebenen und auch für mit- und vorausdenkende Natur- und Klimaschützer in ehrenamtlichen Verbandsfunktionen.
Nicht nur bei der Neukonzeption z.B. von Bau- oder Gewerbegebieten, sondern auch bei vielen anderen Angelegenheiten sind vertiefte Kenntnisse der rechtlichen Rahmenbedingungen erforderlich, um Maßnahmen bei möglichen Verstößen gegen die Erfordernisse des Hochwasserschutzes oder bei mutmaßlichen Fehlern im Umgang mit dem Schutzgut Wasser ergreifen zu können.
Hier ist diese Broschüre, kenntnisreich verfasst von zwei juristischen Insidern, eine gute Orientierungshilfe: Sie greift von Zisternen und Rigolen über Eingriffe an und in Gewässern bis hin zu Rückhaltebecken alle heute verfügbaren Maßnahmen auf und führt anschaulich und mit Beispielen aus, welche Rechtsvorschriften dabei eine Rolle spielen, untermauert durch zahlreiche Quellenangaben. Es fehlt auch nicht der Hinweis, dass passend zu neuem EU-Recht dem Schutz von Trinkwassereinzugsgebieten eine höhere Priorität als bisher bei allen denkbaren Eingriffen einzuräumen ist.
So ist die Broschüre eine Fundgrube besonders auch für die, die sich als juristische Laien mit den Belangen von Gewässer-, Natur- und Klimaschutz/Klimafolgenanpassung beschäftigen und in diesem Rahmen Projekte entwerfen oder z.B. kommunale Projekte kritisch begleiten wollen.
Fazit: Insgesamt ein lesenswertes Nachschlage- und Informationsheft, das nicht nur rechtliche Möglichkeiten und Rahmenbedingungen erläutert, sondern auch grundsätzliche Hinweise auf das „Wie“ des Wassermanagements gibt.