Hannover, 9.11.2023. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Region Hannover rät von der Nutzung von Laubbläsern und Laubsaugern ab. Angesichts des voranschreitenden Herbstes verlieren Bäume und Büsche ihre Blätter. Für viele Garten- und Grundstücksbesitzer scheint die einfachste Lösung darin zu bestehen, das herabfallende Laub mit Laubbläsern und Laubsaugern zu entfernen. Laubbläser mit Verbrennungsmotor können jedoch so laut sein wie ein Presslufthammer (bis zu 100 Dezibel). Auch stoßen die Geräte gesundheits- und klimaschädliche Abgase wie CO2 – Kohlenstoffdioxid - aus. Elektrische Geräte sind keine Alternative, weil auch sie Lärm erzeugen und weil ihre Akkus nach Ablauf der Lebensdauer im Müll landen. Wertvolle Rohstoffe gehen so verloren.
Dazu die Vorsitzende der BUND Kreisgruppe Region Hannover Sibylle Maurer-Wohlatz: „Wer im Garten Laub entfernen möchte, sollte auf motorbetriebene Laubbläser und Laubsauger verzichten. Angesichts der drohenden Klimakrise sollten wir alles tun, um auf vermeidbare Emissionen zu verzichten. Außerdem saugen Laubsauger neben Blättern auch kleine Tierchen, Insekten und Früchte ein, rauben so anderen Tieren die Nahrungsgrundlage und töten Insekten. Angesichts des Insektensterbens sollten wir jedoch die Lebensräume und Lebensgrundlagen der Tiere schützen. Wenn alles Laub und Totholz restlos entfernt wird, kann sich kein neuer Humus bilden. Mit dem guten alten Rechen und einer Harke gibt es zudem bewährte Alternativen, mit denen sich Laub zusammenharken lässt. Noch dazu ist die Bewegung an der frischen Luft gesund. Das Laub sollte dort verteilt werden, wo es nicht stört. Ansonsten bieten Haufen aus trockenem Laub, die mit etwas Reisig gegen Verwehen gesichert werden, ein gutes Winterquartier zum Beispiel für Igel. Igel – die es schon lange vor uns Menschen gab – sind mittlerweile vom Aussterben bedroht: Nicht nur durch den Verkehr, sondern vor allem durch den Verlust von sicheren Lebensräumen, wo sie Nahrung finden und überwintern können.“
Der Vorstand der BUND Kreisgruppe Region Hannover Dr. Bernd Alt ergänzt: „Übrigens: Das Laub bleibt am ehesten auf den Beeten liegen, wenn man Stauden und sonstiges Verblühtes erst im Frühjahr zurückschneidet. Dann hilft es im Herbst, Laub im Beet zurückzuhalten, was Insekten Unterschlupf bietet und dem Boden wertvollen Humus gibt. Die weit verbreitete Unsitte, im Herbst die Beete ‚sauber‘ zu machen, damit alles ‚ordentlich‘ aussieht, schadet dagegen der Gartennatur massiv!“
Kontakt und Rückfragen: Sibylle Maurer-Wohlatz, Tel.: 0160 841 65 23