Frühjahr 2022: Der Blick der AWO-Kita am Pfarrlandplatz im Stadtteil Linden auf ihre erste Gartensaison
Unsere Kinder (85 Kinder) im Alter von 1,5 -10 Jahren sind so wie unser Stadtteil Linden-Nord, multikulturell und bunt gemischt. Wir sind eine Erschwernis-Kita, d.h. viele unserer Kinder leben von Harz IV, kommen aus Flüchtlingsfamilien oder aus Familien mit Migrationshintergrund und sind häufig „bildungsarm“. Viele kennen in ihrem Alltag nur die nächsten Spielplätze und unsere Kita.
Wie unser Team den Wunsch nach einer Kleingartenpatenschaft entdeckt hat:
Corona bedingt waren wir – und sind es teilweise immer noch – in unserer Kita regelrecht „eingesperrt“. Wir dürfen uns nicht mit den anderen Gruppen im Haus vermischen, unser Außengelände ist in 5 Bereiche aufgeteilt – wir leben mit den Kindern räumlich sehr beschränkt. Da wir langen Phasen auch öffentliche Spielplätze nicht nutzen durften, zieht es uns nun sehr häufig in den Georgengarten auf öffentliches Parkgelände. Das ist hilfreich, doch kein Ersatz für einen zusätzlichen „Raum“, den wir dringend benötigen. Der Anruf von Frau Bischoff im Frühling mit der Frage, ob unsere Kita Interesse an einer Kleingartenpatenschaft hätte, kam von daher als Geschenk. Am liebsten hätten wir gleich losgelegt. Dass nun endlich ein geeigneter Kleingarten für uns gefunden ist und der Beginn der Kleingartenpatenschaft unmittelbar bevor steht, freut uns umso mehr. Vielen Dank an dieser Stelle an die Vorstandsvorsitzende Petra Gott, den Kolonieleiter Olaf Bohde, die Fachberaterin Kerstin Ziegler und das ganze Vorstandsteam des Kleingärtnervereins Vereinigte Steintormasch für Euren Einsatz für unsere Kita.
Unsere Vorstellungen und Wünsche:
In unserer Kita versuchen wir den Kindern zwar durch Bepflanzung von Hochbeeten, Anlegen von Bienenwiesen, Tomaten und Gurken in Töpfen etwas Wissen zur gesunden Ernährung und unserer Natur zu vermitteln. In einem eng besiedelten Wohngebiet ist das aber leider nur begrenzt möglich. Tiere in der Natur kennen viele unserer Kinder nur als Tauben, Marienkäfer, Asseln, Spinnen, Wespen und Fliegen. Solche wie z.B. Regenwürmer haben die meisten noch nie gesehen, geschweige auf der Hand gehabt.
- Uns ist es wichtig, dass die Kinder die Natur hautnah erfahren und die Möglichkeit haben, sich selbst beim „gärtnern“ einzubringen und zu erleben. Sie sollen erfahren, wie viel Spaß es macht, nicht nur zu pflanzen, sondern auch zu ernten. Einige Eltern sind interessiert, uns dabei zu unterstützen.
- Wir wünschen uns auch Obstbäume und Beerensträucher im Garten, um Saft zu pressen oder Marmelade, Apfelmus etc. selbst herzustellen.
- Wir stellen uns vor, dass wir ganze Tage regelmäßig mit Kindergruppen dort verbringen, um auch den Tagesverlauf in der Natur kennenzulernen - welche Tiere sind zum Beispiel wann aktiv….
- Die Kinder sollen Barfuß laufen, um möglichst viele Körpererfahrungen sammeln und sich natürlich „schmutzig“ machen können, indem sie mit den Händen in der Erde „wühlen“.
- Gerne würden wir ein größeres Insektenhotel bauen und eventuell einen Wildbienenunterschlupf.
Wir und die Kinder sind schon ganz aufgeregt, dass es sehr zeitnah endlich losgehen kann!!!! Wir haben viele, viele Ideen und freuen uns riesig auf die Gartenpatenschaft. Dass liegt nicht zuletzt auch daran, dass unsere Mitarbeiter*innen zu Hause fast alle Gärtner*innen eines kleinen Gartens oder Balkons sind.
Dorothea Körner-Urzendnik (Kita-Leitung) und das ganze Kita-Gartenteam