Wegeseitenränder bilden in der Agrarlandschaft wichtige Rückzugsräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Durch die zunehmende Intensivierung der Landwirtschaft geraten sie aber immer mehr unter Druck. Vor allem entlang von Ackerflächen ist zu beobachten, dass die meist in der öffentlichen Hand befindlichen Wegränder teilweise umgepflügt werden.
Über mögliche Flächenverluste an Wegeseitenrändern liegen für die Region Hannover bisher keine Daten vor. Daher wurde 2015 vom BUND Region Hannover das Projekt „Artenreiche Wegeseitenränder als bedeutende Strukturen für die Biodiversität und den Biotopverbund in der Region Hannover“ initiiert. Ziel des Projektes ist es, den Zustand der landwirtschaftlichen Wegeseitenränder hinsichtlich möglicher Flächenveränderungen in ausgewählten Gemeinden der Region Hannover zu erfassen und gleichzeitig Möglichkeiten zum Schutz der Wegeseitenränder aufzuzeigen. Mit finanzieller Unterstützung konnte in der Region Hannover eine Erfassung des Zustandes landwirtschaftlicher Wegraine in drei Beispielräumen durchgeführt werden. Eine weitere Untersuchung fand in 2016 statt, um die Datengrundlage zu verbessern und damit aussagekräftigere Rückschlüsse auf Flächenveränderungen an Wegeseitenrändern für die Region Hannover zu ermöglichen.
Unterstützend wurde die Projektgruppe Wegeseitenränder gegründet. Die Gruppe besteht aus ehrenamtlichen Mitgliedern des BUND und naturschutzfachlich Interessierten aus der Region Hannover. Die projektbegleitenden Treffen dienen dem Informations-, Erfahrungs- und Ideenaustausch.
Projektleitung: René Hertwig
Projektbearbeitung: Anke Waldner
Projektlaufzeit: 01.01.2015 bis 31.12.2015
Das Projekt wurde mit freundlicher Unterstützung der Region Hannover durchgeführt.
Artenreiche Wegeseitenränder als bedeutende Strukturen für die Biodiversität und den Biotopverbund in der Region Hannover
Erfassung des Zustandes landwirtschaftlicher Wegraine in drei Beispielräumen

Im Rahmen des Projektes sollte anhand von drei Beispielräumen in der Region Hannover untersucht werden, welche Flächenveränderungen es im Bereich der Wegeseitenränder gibt. Anhand einer GIS- gestützten Auswertung wurden die Flächen ermittelt, (1) bei denen der Wegrand schmaler ist als in der katasteramtlichen Darstellung und (2) bei denen der Wegrand breiter ist als in der katasteramtlichen Darstellung.
Die Ergebnisse zeigen, dass es in den einzelnen Beispielräumen deutliche Verluste an Wegeseitenrändern gibt. Es konnte aber auch festgestellt werden, dass es durchaus auch Wegeseitenränder gibt, die breiter sind als sie in den Flurstückskarten eingezeichnet sind. Vergleicht man die Ergebnisse der drei Beispielräume, wird allerdings deutlich, dass die Ergebnisse sehr unterschiedlich sind. Die Gründe hierfür sind vielfältig und müssen im Einzelnen noch überprüft werden. Eine generelle Aussage für die Region Hannover ist daher bisher nicht möglich. Hierfür sind weitere Untersuchungen notwendig.