Der Turmfalke (Falco tinnunculus) gehört zu den größten Gebäudebrüterarten. Turmfalken sind sehr gewandte, schnelle Flieger, die an ihrer Silhouette mit den schmalen Flügeln und dem langen Schwanz und an ihrem Rüttelflug leicht zu erkennen sind. Sie ernähren sich vor allem von Mäusen und auch von kleineren Vögeln.

Turmfalken nisten in Höhlen mit großen Öffnungen oder Mauernischen, gelegentlich auch auf Bäumen in alten Krähennestern. Ihrer Körpergröße entsprechend müssen die Hohlräume groß genug sein. An Gebäuden finden sich geeignete Stellen vor allem in wenig genutzten Türmen und turmartigen Aufbauten, aber auch in genügend tiefem Mauerwerk von Außenwänden und auf Balkonen, die nicht genutzt werden. Turmfalken hinterlassen an den Brut- und Ansitzplätzen oft eine deutliche weiße Kotspur.

Da Turmfalken kein eigenes Nest bauen, nutzen sie Nischen, in die sie die 4 bis 6 Eier legen. Diese werden etwa vier Wochen vom Weibchen bebrütet und nach dem Schlüpfen die Küken solange gewärmt, bis die Jungen ausreichend befiedert sind. Dann kommen die Eltern nur noch zur Fütterung zum Nest. Die Nestlingszeit dauert 44 bis 59 Tage. Die meisten Turmfalken ziehen im Herbst fort, andere bleiben, wenn die Nahrungsgrundlage ausreicht.

Am besten ist es, bestehende Nistplätze zu erhalten, da sie erprobte Brutplätze darstellen und auch nach Sanierung der Gebäude wiederbelegt werden. Um Störungen für den Turmfalken zu vermeiden, ist es am besten, die Renovierung bzw. Sanierung von Gebäuden während der Monate Oktober bis Februar durchzuführen.

Turmfalken nehmen gern als Nisthilfen Halbhöhlen an, die eine große Öffnung aufweisen. Sie sollten, so weit möglich, in die Außenwand des Gebäudes integriert sein, um Schutz zu bieten. Geeignet sind Kästen oder Mauernischen mit einer ausreichend großen Grundfläche. Mindestmaße: 30x40x25 cm (HxTxB), Einflugloch 20x16 cm (HxB).

Interessant und informativ ist die Website von der Naturkundlichen Vereinigung Langenhagen (NVL) zum Turmfalken: www.falkenfernsehen.de

Großer Erfolg: Junge Turmfalken in Kasten an Christuskirche

Ein Jahr, nachdem Mitglieder unserer Arbeitsgruppe an der Christuskirche einen Kasten für Falken angebracht hatten mit freundlicher Genehmigung durch den Kirchenvorstand hat sich schon ein wunderbarer Erfolg eingestellt: Drei junge Turmfalken sind hier geschlüpft! Ursprünglich war der Kasten für Wanderfalken gedacht, doch die Turmfalken waren schneller. 

Turm- und Wanderfalkenjunge profitieren von etwas großzügigeren Nisthilfen. Oft sind die vom Handel angebotenen sehr eng. Die Jungvögel brauchen Platz, um ihre Flügel zu trainieren vor dem ersten Ausflug.

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