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Umsetzung und Finanzierung

Das Konzept für das Vorrangnetz Alltagsradverkehr soll im Juni 2017 im Verkehrsausschuss der Region Hannover beschlossen werden. Erst danach wird sich zeigen, ob die geplanten Maßnahmen auch umgesetzt werden. Denn während das Beschreiben von Papier noch halbwegs kostengünstig ist, wird die Umsetzung Geld kosten. 

Nach großzügiger Rechnung werden dafür bis zum Jahr 2020 etwa 10 Mio. Euro zur Verfügung stehen. Die Tücke liegt dabei im Detail. So sind allein 4 Mio. Euro nur für die Oberflächensanierung (von Straßen!) vorgesehen. Ein Schutzstreifen für Radfahrer "darf" markiert werden, ein Ausbau eines Radweges jedoch nicht aus diesen Geldern erfolgen. Eine andere Finanzierung beinhaltet u. a. das Bauen von Querungshilfen für Radfahrer. Werden diese aber auch durch Fußgänger genutzt, gibt es keine Finanzierungszusage. Durch die baulastträgerübergreifende Planung entstehen Chancen, sie können aber auch große Realisierungshemmnisse darstellen.

Die Umsetzung der prioritären Maßnahmen ist für den Zeitraum 2018 bis 2021 vorgesehen. Danach soll eine Evaluierung/ Weiterentwicklung erfolgen.

 

Handlungsempfehlungen

Das Vorrangnetz Alltagsradverkehr ist 790 km lang. Lediglich auf 145 Streckenkilometern wird kein Handlungsbedarf gesehen. 328 km müssten ausgebaut werden. Hier wird in der Regel die mangelnde Breite der Radverkehrsanlagen und der Zustand des Belages bemängelt. An 134 km sind Lückenschlüsse im Radwegenetz erforderlich. 65 Querungsanlagen müssten gebaut werden. Zudem wurden 130 punktuelle Maßnahmen in den Plan aufgenommen. Hierunter fallen u. a. abrupte Radwegenden und unzureichende Führungen an Kreuzungen, Kreiseln und Einmündungen.

Der Handlungsbedarf wird in drei Dringlichkeitsstufen unterteilt. Auf 18 Strecken mit 100 km besteht prioritärer Handlungsbedarf. 64 Strecken mit 490 km Länge wurden mit der Dringlichkeitsstufe 2 bewertet. Weitere 200 km fallen unter die Priorität 3. Kriterien für die Einstufung waren dabei die Netzbedeutung der Strecke sowie der Netzzusammenhang. Ein Flickenteppich sollte vermieden werden.

 

Was ist das Vorrangnetz Alltagsradverkehr?

Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Radverkehrsförderung ist ein attraktives Radverkehrsnetz. Das Vorrangnetz soll dem überörtlichen Alltagsradverkehr zwischen den Städten und Gemeinden der Region direkte und sichere Verbindungen anbieten. Ziel ist es, den Menschen zu ermöglichen, auch auf längeren Wegstrecken (10-15 km) auf das Auto zu verzichten. Damit unterscheidet sich das Vorrangnetz Alltagsradverkehr von den Zielen der "Fahrrad-Region", die bereits ein auf den Freizeitverkehr ausgerichtetes Netz anbietet.

Das Vorrangnetz Alltagsradverkehr ist ein Geflecht aus 790 Streckenkilometern in der Region Hannover (ohne Landeshauptstadt Hannover), darunter 280 km an Kreis-, 256 km an Landstraßen und weiteren Strecken an Bundesstraßen, auf Gemeindestraßen und Wirtschaftswegen. Es wurde in enger Zusammenarbeit und Abstimmung mit den Vertreterinnen und Vertretern der 21 Städte und Gemeinden der Region Hannover, des Landes Niedersachsen und der örtlichen und regionalen Verbände (darunter dem BUND Region Hannover e. V.) entwickelt.  

 

Weiterführende Unterlagen

Das Vorrangnetz Alltagsradverkehr wurde auf einer Abschlussveranstaltung am 30.5.17 von der Region Hannover (Fachbereich Verkehr) und dem Gutachterbüro PGV-Alrutz präsentiert.

In diesem Rahmen wurde der Abschlussbericht (Langfassung) mit vielen Karten und Hinweisen vorgestellt und eine Datenbank mit Steckbriefen der geplanten Maßnahmen (u. a. einer Kostenschätzung) auf einem USB-Stick verteilt, der dem BUND vorliegt. Eine Kurzfassung des Berichtes ist noch in Arbeit. Alle Daten sollen "demnächst" auf den Seiten der Region Hannover im Internet verfügbar sein. Aufgrund des Umfangs der Unterlagen können Sie hier leider nicht eingestellt werden.

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