Am Dienstag den 28. Juni um 17.00 Uhr laden die For-Future Gruppen der Region Hannover zu einer Kundgebung zum Moorschutz auf dem Platz-der-Göttinger-Sieben am Landtag in Hannover ein.
Anlaß sind die aktuellen Beratungen im Landtag zum Klimaschutzgesetz und zum Moorschutz.
In Niedersachsen liegen 38 Prozent aller Moorflächen und 71 Prozent aller Hochmoorflächen Deutschlands. Aufgrund von künstlicher Trockenlegung verursachen die Moore jedoch mindestens 11 Prozent aller CO2-Äquivalente-Emissionen (CO2e) in Niedersachsen (vgl. Greifswald Moor Centrum). Damit sind trockene Moore nach dem Energiesektor die größte Quelle klimaschädlicher Emissionen. “Wenn wir in die Moore nicht großflächig wiedervernässen, “so Ann-Christin Sieber vom MissionToMarsh in Hannover ”wird Niedersachsen seine Klimaziele verfehlen.”
Die Hauptursache dieser Emissionen liegen in der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung von Moorflächen. Nach Berechnungen des Greifswald Moor Centrums werden dadurch in Niedersachsen jährlich Klimafolge-Schadenskosten von fast 2,5 Milliarden Euro verursacht. Entgegen der Bund-Länder Vereinbarung zum Moorschutz werden darüber hinaus neue Torfabbaugebiete genehmigt. Um die Klimaziele von Paris zu erreichen, müsste Niedersachsen jährlich 20.000 Hektar Moorboden wiedervernässen. In den letzten 20 Jahren sind jedoch insgesamt nur 1.350 Hektar Moor wiedervernässt worden, so dass es deutlich größere Anstrengungen der Politik braucht. Neben ihrer Funktion als CO2-Senke leisten intakte Moore außerdem einen bedeutsamen Beitrag zur Artenvielfalt, zur Verbesserung der Wasserqualität und zur Regulierung des regionalen Wasserhaushalts.
Entsprechend ist die Forderung klar: Wir müssen mehr tun. Unter dem Motto #wehavetodomoor ist eine symbolische Wiedervernässung geplant und alle Teilnehmenden sind eingeladen in Gummistiefeln und mit Gießkannen zu kommen. Weitere Veranstalter der Demonstration sind der NABU Niedersachsen, die NAJU Niedersachsen,
der BUND Niedersachsen, die BUND Jugend Niedersachsen, die Greenpeace Gruppe Hannover, Janun Hannover, Mission to Marsh und Hannover Zero.
Ansprechpersonen für Presseanfragen sind Claudia Schwegmann (cl.schwegmann@gmail.com, 0177/3160380), Ann-Christin Sieber (anni@missiontomarsh.org, 0176/32399764) und Alexander Kornelsen (alex@missiontomarsh.org, 0160/4920396).