Im Jahr 2008 wurde die stationäre Leiteinrichtung beidseitig der Lehnther Chaussee gebaut. Seitdem sichert sie auf rund 550 Metern die Überquerung von Erdkröte, Laubfrosch und Co. und erleichtert der AG Amphibien die Arbeit. Dennoch müssen in jedem Frühjahr noch zusätzlich auf rund 400 Metern Eimer und Fanzäune augestellt werden. 2018 wurde auf diesem mobilen Abschnitt wieder 156 Erdkröten, 6 Grasfrösche, 16 Grünfrösche, 5 Kammmolche, 2 Bergmolche und 28 Teichmolche aus den Eimern gesammelt und in ein geeignetes Gewässer getragen.
Ein weiteres kleines Jubiläum können wir 2019 feiern - dann jährt sich die Renaturierung des Badebornteichs zum 15. Mal. Es ist erstaunlich, wie schnell die sukzessive Entwicklung auf dem Gelände vorangeschritten ist - es ist für uns nicht immer leicht gewesen, hinterher zu kommen. Mit den monatlichen Pflegeeinsätzen versuchen wir, immer wieder auch Neuanfänge zu simulieren: In jedem Winter werden Gehölze zurückgeschnitten zbd Sträucher auf den Stock gesetzt. Die mittlerweile am kompletten Ufer vorhandenen Schilf- und Rohrkol-bengürtel werden jährlich in einem Teilabschnitt gesenst. Diese Arbeit wird im Frühjahr direkt belohnt, wenn sich die Erdkröten an den neuen, freien Stellen tummeln, um sich hier zu paaren und in den aufge-wärmten und nun wieder offenen Flachwasserbereichen ihre Laichschnüre abzulegen. Ein Großteil der Röhrichte bleibt jedoch immer stehen, so dass zum Beispiel der Teichrohrsänger hier brüten kann.
War das Gelände 2004 noch durch viele offene Bodenstellen und vor allem durch ruderale Pionier-pflanzen geprägt, sind heute vor allem Hochstauden und Wiesenpflanzen zu finden. Unerfreulich war die invasive Ausbreitung von Großer und Kanadischer Goldrute, die mittlerweile große monotone Bestände bildet. Durch regelmäßige und gezielte Handmahd im Mai und kurz vor der Blüte im August konnten die Goldruten in den letzten zwei bis drei Jahren aber wieder zurückgedrängt werden. Jetzt breiten sich Großes Flohkraut, Wilder Majoran, Wasserdost, Margeriten und Steinklee weiter aus und wir freuen uns zu sehen, was in den nächsten Jahren noch dazu kommen wird. Das hat hoffentlich auch positive Auswirkungen auf die Vielfalt der anderen Artengruppen am Badebornteich. Auch die offenen Bodenstellen aus den Anfangsjahren gibt es dank der 2016 angelegten Sandflächen nun wieder. Die Arbeit der AG soll schließlich nicht nur den Amphibien zu Gute kommen – auch Insekten und andere Tiere sollen von einer hohen Struktur- und Pflanzenvielfalt profitieren, die wir mit unseren Pflegeinsätzen schaffen wollen. Regelmäßig beobachten wir zum Beispiel typische Arten wie die Langflügelige Schwertschrecke, der Jakobskrautbär oder der Nierenfleck-Zipfelfalter.Die Entwicklungen am Benther Berg konnten sich interessierte Besucher bei einer Führung im Mai und dem jährlich im Spätsommer stattfindende Tag der offenen Tür ansehen. Beide Veranstaltungen waren bei sonnigem Wetter gut besucht und vor allem das Keschern im Teich wurde von den Kindern mit Begeisterung angenommen.
Lotta Zoch