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Faszination Schwalben und Mauersegler

28. Juni 2023 | Mauersegler, Schwalben, Gebäudebrüter

Knapp 18 Personen trafen am Reiterverein Hannover e.V. ein, um mehr über diese spannenden Vögel zu erfahren. Mit den Exkursionsleitern Uwe Vahldieck, Regine Tantau und Rose-Marie Schulz von der BUND Arbeitsgruppe Gebäudebrüter haben wir das rege Treiben der Flugkünstler beobachtet

Sie gelten als Glücksboten und versprechen eine spektakuläre Flugshow am Himmel: Rauch- und Mehlschwalben. Doch neben dem Rückgang von Insekten sind es vor allem wir Menschen, die es den ortstreuen Schwalben schwer machen. Illegale Nestentfernungen bei Gebäudesanierungen, Abschlagen von Nestern aufgrund von Gebäudeverkotungen und fehlende Lehmpfützen für den Nestbau in stark versiegelten Siedlungsgebieten oder aufgrund anhaltender Trockenheit führen insbesondere bei den Mehl- und Rauchschwalben zu einer drastischen Wohnungsnot. Rauchschwalben, die gerne in offenen Ställen und Scheunen brüten, werden dagegen durch moderne Sanierungen von Betrieben vertrieben.

Auf dem Gelände des Reitervereins Hannover finden die beiden Schwalbenarten ein vielfältiges „Wohnungsangebot". Uwe Vahldieck, BUND-Schwalbenexperte, kümmert sich gemeinsam mit den Reiterfrauen des Vereins um eine Lehmpfütze und dem Schutz der vielen Nester. Wie jedes Jahr hat Herr Vahldieck gemeinsam mit der AG Gebäudebrüter alle Interessierten zu einer Exkursion zum Reiterhof eingeladen. Rund 18  Personen trafen im Schlosshof Klingnau ein, um mehr über diese spannenden Vögel zu erfahren.

Trotz kurzem Regenguss mit kurzer Flucht unter den nahegelegenen Carport konnten wir das rege Treiben der Schwalben entdecken und viel über das Verhalten der Tiere erfahren (inklusive Regenbogen). Nachdem sich die Sonne wieder vor die Wolken gedrängt hat, ging es weiter. Wir konnten zahlreiche Mehlschwalben an den historischen Gebäuden des Reiterhofs beobachten und die Baukunst der Lehmnester bestaunen. Auch Rauchschwalben konnten wir entdecken. Diese brüten im Gegensatz zu den Mehlschwalben direkt in den Gebäuden – hier in den Pferdeställen.
Von dort ging es weiter zu einer nahegelegenen Wohnsiedlung, bei der eine Kolonie dank Kunstnester nach der Haussanierung gerettet werden konnte. Hier beziehen die Schwalben quasi jedes Jahr aufs Neue den Nesttyp "Fertigbau" - mit Erfolg! Die Mehlschwalbenkolonie brütet dort bereits seit vielen Jahren.

Danach ging es gemeinsam mit Frau Schulz und Frau Tantau von der AG Gebäudebrüter zu verschiedenen umliegenden Mauerseglerstandorte. Obwohl man die flinken Tiere nur sehr weit oben am Himmel beobachten konnte, haben wir viel Interessantes über die Mauersegler erfahren. Beispielsweise haben wir gelernt, wie man die Tiere von den Schwalben am Himmel unterscheiden können: Neben der Körperform und dem Flugverhalten unterscheiden sich vor allem die Laute der Segler von den Schwalben. Außerdem haben die Aktiven uns die verschiedenen „Einbaunester“ für Mauersegler an Gebäuden gezeigt – fast übersehbar findet man die Einfluglöcher an einigen Fassaden. Bis 22 Uhr haben wir die Segler beim schnellen Einfliegen in Ihre Nistplätze beobachten können (wenn man sehr gut aufgepasst hat).

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