Hannover, 16.06.2022. – Um die Klimaschutzziele auf Bundesebene wie auch in der Region Hannover einzuhalten, ist eine Beschleunigung beim Ausbau der erneuerbaren Energien erforderlich. Nur durch einen massiven und schnellen Ausbau können die jahrzehntelangen politischen Versäumnisse bei der Energiewende noch kompensiert werden. Ziel muss es dabei sein, den durch die Energie-, Wärme- und Verkehrswende stark steigenden Stromverbrauch von ca. 1500 TWh bis zum Jahr 2040 (heute ca. 600 TWh) so schnell wie möglich durch regenerative Energiequellen zu decken.
Um aufzuzeigen, wie die Energiewende noch gelingen kann, hat der BUND Region Hannover ein Positionspapier zur Beschleunigung der Solarenergienutzung in der Region Hannover erarbeitet. Es richtet sich insbesondere an Politik und Verwaltung der Landeshauptstadt Hannover und der Region Hannover und zeigt auf, wie der Ausbau der Photovoltaik auf Ebene der Region erheblich beschleunigt sowie umwelt- und sozialverträglich gestaltet werden kann. „Hierfür bieten unsere Vorschläge eine Menge Ideen.“ so Dr. Bernd Alt, Vorstandsmitglied des BUND Region Hannover.
Um einen massiven und schnellen Ausbau zu realisieren, dürfen beispielsweise Freiflächenanlagen kein Tabu mehr sein. Dafür kommen unter anderem Flächen infrage, die derzeit für die Gewinnung von Energiemais genutzt werden. Dadurch kann die Energieausbeute deutlich gesteigert und die Flächen zeitgleich für mehr Artenschutz extensiviert werden. Zur Steuerung der Freiflächenphotovoltaik kann ein kurzfristig zu erstellendes Konzept helfen, um geeignete Flächen für einen naturverträglichen Ausbau zu identifizieren. „Dafür bietet der BUND seine Mitarbeit an“, sagt Gerd Wach, Vorsitzender des BUND Region Hannover.
Selbstverständlich sollen Photovoltaik-Anlagen möglichst schnell auch auf großen Parkplätzen, Lärmschutzwänden, Industrie- und Gewerbebetrieben sowie anderen Dachflächen realisiert werden. Als Pilotvorhaben könnte beispielsweise eine Velo-Route mit Photovoltaikmodulen überdacht werden, verbunden mit einer möglichst nachhaltigen begrünten Ständerkonstruktion. Ein entsprechendes Projekt wird der BUND bei Politik und Verwaltung der Landeshauptstadt Hannover anregen.
Neben seinem Positionspapier zur Beschleunigung der Solarenergienutzung wird der BUND Region Hannover ein weiteres Positionspapier zur Windenergienutzung in der Region Hannover erstellen. „Sollte es gelingen, Solar- und Windenergie bis 2026 in der Region Hannover massiv auszubauen, dann wird das Kohlekraftwerk in Stöcken auch nicht mehr für die Stromerzeugung in der Region Hannover benötigt“, so Udo Sahling von der BUND-Arbeitsgruppe Klimaschutz.
Rückfragen:
Dr. Bernd Alt, Tel. 0511 542 86 69
Udo Sahling, Tel. 0172 211 86 49 und 05105 1035