Aktuell ist die Zuschlagstraße von 18 Uhr bis 7 Uhr für denAutoverkehr gesperrt, damit Kröten und Co. jetzt zur Laichzeit sicher über die Straße kommen. Dazu werden jeweils am Anfang und am Ende der Zuschlagstraße mobile Bauzäune aufgestellt. Leider haben Autofahrer*innenin den vergangenen Tagendie Bauzäune immer wiederbeiseitegeschobenund die Straße trotz der Sperrung passiert. Die Amphibien bleiben trotz der Maßnahme weiterhin gefährdet! Um diese unbefriedigendeSituation vor Ort zu besprechen, trafensich am vergangenen Freitag Anwohner*innen, Kleingartenbesitzer*innen, ehrenamtlich Aktive und Mitglieder der Bezirksräte Kirchrode-Bemerode-Wülferode und Buchholz-Kleefeld.
Marina Brusch, Erste Vorsitzende des Kleingartenvereins Bischofshol und Wirtin der Gartenwirtschaft „Das Heim“und ihre Gäste sind verärgert über die rücksichtslosen Autofahrer, die die Zuschlagstraße als Rennstrecke und als Abkürzung nutzen. Frau Brusch: „Wir wollen, dass die Amphibien besser geschützt werden und dass die Absperrung von den Autofahrern ernst genommen wird!“ Die Wirtin beobachtet aus einem Fenster ihrer Kneipe das Geschehen und sieht beinahe tagtäglich, wie die Autofahrer die Absperrung missachten. Immer wieder stoppt die resolute Wirtin uneinsichtige Autofahrer und weist sie auf das Durchfahrtsverbot für Nicht-Anlieger hin.
Karsten Plotzki,Fraktionsvorsitzender für DIE LINKE. im Stadtbezirksrat Buchholz-Kleefeld forderte bereits im letzten Jahr,in der Zuschlagstraße den Durchgangsverkehr zu vermindern. "Der Bezirksrat hat die Einrichtung einer Fahrradstraße gefordert. Wir warten immer noch auf die Umsetzung." Plotzki ist auch als BUND Mitglied im Amphibienschutz engagiert, schließt regelmäßig die mobilen Absperrungen am Abend und weiß berichtet: "Viele Autofahrer reagieren zunächst verärgert auf die Sperrung ihrer Abkürzung. Nach einem kurzen Gespräch wird der Schutz der Amphibien dann nicht mehr in Frage gestellt –aber leider nicht bei Allen.“
Petra Stittgen, Fraktionsvorsitzende der CDU im StadtbezirksratKirchrode-Bemerode-Wülferode, und Uwe Rücker, Fraktionsvorsitzender der Bündnis 90/Die Grünenim Stadtbezirksrat Kirchrode-Bemerode-Wülferode, sind der Meinung, dass diese Maßnahme gar nicht nötig wäre, wenn sich die Leute an das Durchfahrverbot für Nicht-Anlieger halten würden.
In Anbetracht der aktuellen Situation fordert der BUND Region Hannover den Aufbau einer festen Schranke an der Zufahrt im Bereich der Bemeroder Straße. „Diese Maßnahme könnte zu einer dauerhaften Lösung führen“ sagt René Hertwig, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland Region Hannover Naturschutzreferent vom BUND. „Wie eine solche fest installierte Schließeinrichtung aussehen muss, ist noch zu prüfenund entsprechend den Gegebenheiten und Anforderungen vor Ort auszugestalten.“
Außerdem bittet der BUND-Naturschutzreferent nochmals alle Autofahrer*innen und Anwohner*innen um Rücksicht und um Verständnis für die nächtliche Sperrung der Zuschlagstraße bis noch voraussichtlich Mitte April.
Rückfragen: René Hertwig (Naturschutzreferent BUND Region Hannover)
Tel.: Büro 0511/660093, mobil 0151/42554788