BUND fordert Erhalt alter Eiche in Vahrenwald

26. Januar 2024

Passt das Fällen einer alten Eiche zu den klimapolitischen Ansprüchen der Stadt Hannover?

In Vahrenwald soll für den Neubau eines Mietshauses eine alte Eiche gefällt werden. Der BUND Region Hannover fordert den Erhalt des Baumes und fragt, wie das mit den Klimaschutzzielen der Stadt und den Herausforderungen an die Klimafolgenanpassung vereinbar ist?

Hannover, 26.01.2024. – Das Wasser steht uns vermutlich bald sprichwörtlich bis zum Hals. Die Wälder brennen an vielen Stellen, die Hitze wird im Sommer für die Menschen in vielen Gegenden dieser Erde immer unerträglicher. Auch in Hannover steigen die Temperaturen. So ist es nur nachvollziehbar, dass auch die Stadt Hannover sich zu Maßnahmen bekennt, die einerseits den Klimawandel abschwächen und andererseits die Klimawandelfolgen abmildern sollen. Öffentliche Absichtserklärungen und Programme für die Verwaltung gibt es mittlerweile genug.

Doch wie sieht die Praxis aus? Nach wie vor werden Flächen für Neubauten von Wohnungen und Büros versiegelt. Konkret bedeutet dies oft den Verlust von Gehölzbeständen. So auch in diesem Fall: Für den Neubau eines Mietshauses soll in Hannover-Vahrenwald ein Einfamilienhaus beseitigt werden und der alte Gehölzbestand auf dem Grundstück gleich mit. Auch die alte Eiche neben der Haustür wäre betroffen. Sie ist mindestens über 100 Jahre alt, womöglich sogar bis über 150 Jahre und damit auch ein heimatgeschichtliches Zeugnis der alten Landnutzung im heutigen Vahrenwald. Damals war die Gegend noch von Gärten geprägt. Die Eiche konnte ungehindert wachsen. Durch die Blockbebauung der Jahrhundertwende wurde sie nicht berührt und auch die massive Bautätigkeit Anfang der 60er Jahre in ihrem Umfeld sparte dieses Grundstück aus.

So konnte sie gedeihen und zu einem für heutige städtische Verhältnisse alten Baum mit einer großen Krone heranwachsen. Sie hat ihre ökologischen Funktionen entwickelt (bis zu 400 Falterarten und weiteren 100 Insektenarten gelten als auf Eichen spezialisiert), trägt von Jahr zu Jahr mehr zur Produktion von Sauerstoff und Bindung von CO2 bei und ist glücklicherweise so vital, dass ihr eigentlich noch ein langes Leben beschieden sein könnte.

Wäre da nicht dieser Fällantrag! Noch in diesem Winter soll sie beseitigt werden, damit eine kleine Lücke in der Blockbebauung auch noch mit Häusern gefüllt werden kann. Passt dies wirklich noch zu den zahlreichen öffentlichen Bekenntnissen und Programmen auch der Stadt Hannover, die auf eine Abschwächung der Klimaerwärmung und Anpassung der städtischen Umwelt an die Folgen der Klimaveränderung zielen? Das darf bezweifelt werden! Hier im konkreten Fall zeigt sich die Ernsthaftigkeit der politischen Willenserklärungen.

Der BUND fordert den Schutz und Erhalt dieser alten Eiche! Hier könnte demonstriert werden, dass ein alter Baum mit 3,4 m Stammumfang es wert ist, erhalten zu bleiben und weiterhin seine für uns unentgeltlichen Leistungen für unser Dasein und Wohlbefinden zu erbringen.

Rückfragen:

Reiner Luginbühl, Vorstandsmitglied BUND Region Hannover. Tel. 0177 / 7834809

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