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Schmetterlinge im Deister

Der Deister beheimatet eine große Vielfalt von Schmetterlingen. Im Deister gibt es vielfältige Strukturen mit heimischen Gehölzen, Magerwiesen, Steinbrüche, Feuchtbiotope und unbefestigte Wege, die Lebensraum für diese wunderschönen Insekten bieten. Auch auf den Ski-Pisten oberhalb von Springe sind im Frühjahr, den Sommer über und im Herbst zahlreiche Schmetterlingsarten zu finden, da die Flächen, außer während Ski-Betriebes, sich quasi selbst überlassen bleiben.

Diese Seite ist das Ergebnis von Beobachtungen und Fotografien eines Naturliebhabers, der sich selbst als interessierten Laien betrachtet und seine Freude über die Vielfalt und Schönheit der heimischen Schmetterlinge mit anderen Menschen teilen möchte.

Hier werden also keine Artenportraits erstellt, sondern lediglich Arten vorgestellt, die im Deister fliegen. Zur Vertiefung der Kenntnisse zu den einzelnen Arten werden z.B. die wunderbaren und sehr kompetenten Internetauftritte des Herrn Walter Schön, www.schmetterling-raupe.de, der Macher von www.Insektenbox.de empfohlen.

Alle Fotos auf dieser Seite stammen von Werner Mühlenweg und unterliegen einem Copyright ©.

Schmetterlinge aus der Familie der Edelfalter

Kaisermantel

Der Kaisermantel (Argynnis paphia) ist häufig im Deister anzutreffen sobald der Dost blüht. Er ernährt sich u.a. vom Nektar von Dost, Klette und Distel. Der Kaisermantel ist nicht so schreckhaft wie andere Falter und lässt sich gut aus der Nähe betrachten. Beim weiblichen Kaisermantel kommt die Farbvariante "f. valesina" vor.

Deutlich sind beim Männchen die Duftschuppenstreifen auf der Oberseite der Vorderflügel zu erkennen, die dem Weibchen fehlen.
Paarung beim Kaisermantel
Kaisermantel Weibchen: normale Färbung
Kaisermantel Weibchen: Farbvariante f.valesina

Admiral

Auch der Admiral (Vanessa atalanta) ist häufig im Deister zu finden. Wie der Kaisermantel bevorzugt er Waldränder, Lichtungen oder auch die Skiiwiesen.

Admiral Oberseite
Admiral Unterseite

Landkärtchen

Das Landkärtchen (Araschnia levana) ist ein regelmäßiger Vertreter im Deister. Das Landkärtchen bringt drei Generationen im Jahr hervor. Jede Generation unterscheidet sich von der anderen in der Farbe bzw. im Farbmuster.

Landkärtchen 1. Generation
Landkärtchen 2. Generation
Landkärtchen 3. Generation
Landkärtchen Unterseite

Kleiner Eisvogel

Der Kleine Eisvogel (Limenitis camilla) kann nicht so häufig im Deister beobachtet werden, da er gerne in Baumwipfeln sitzt.  Er kann auf den ersten Blick aufgrund seiner Färbung mit dem Großen Schillerfalter verwechselt werden. Auf dem Foto ist zu sehen, wie er auf einem Weg mit seinem Rüssel Mineralien aufnimmt.

Kleiner Eisvogel Oberansicht
Kleiner Eisvogel Unteransicht

Großer Schillerfalter

Der Große Schillerfalter (Apatura iris) ist einer der größten Edelfalter im Deister mit bis zu 10 cm Spannweite. Er ernährt sich im Gegensatz zu den meisten anderen Falterarten nicht von Blütennektar, sondern saugt an Aas und tierischen Exkrementen. Seine Raupe benötigt allerdings als Futterpflanze die Sal-Weide, die glücklicherweise im Deister noch an vielen Stellen wächst. Nur deshalb können wir diesen Falter dort beobachten. Er ist auch zu beobachten, wenn er austretende Baumsäfte wie beispielsweise an gefällten Buchen oder Mineralien auf Waldwegen saugt.  Das Weibchen ist deutlich größer als das Männchen. Nur beim Männchen schillern die Flügel bei entsprechendem Lichteinfall kobaldblau.

Auf den Fotos o. links und rechts ist der typische Schillereffekt beim Männchen zu sehen, es handelt sich um denselben Falter.

Männchen - Oberansicht
Männchen, schillernd
Weibchen - Unterseite
Weibchen - Oberseite

Tagpfauenauge

Einer der am häufigsten vorkommenden Tagfaltern ist das Tagpfauenauge (Inachis io). Anhand seiner markanten Färbung ist es leicht zu bestimmen. Es gibt einen deutlichen Kontrast seiner fast schwarzen Unterseite und bunt schillernden Oberseite. Das Tagpfauenauge besucht eine Vielzahl von Blütenpflanzen.

Tagpfauenauge - Oberseite
Tagpfauenauge - Unterseite

Kleiner Fuchs

Auch der Kleine Fuchs (Aglais urticae) ist durch seine markante Färbung leicht zu bestimmen. Die Populationen können jedoch wie bei vielen Arten schwanken; so sind in 2011 nur relativ wenige Exemplare im Deister zu beobachten.

Kleiner Fuchs - Oberseite
Kleiner Fuchs - Unterseite

Distelfalter

Der Distelfalter (Vanessa cardui) gehört zu den Wanderfaltern. Er ist gewissermaßen der Zugvogel unter den Schmetterlingen und lässt sich jedes Jahr vom Wind mehrere tausend Kilometer aus Südeuropa bzw. Nordafrika über die Alpen bis nach Nordeuropa tragen. In geeigneten Gebieten kommen während dieser Wanderung jeweils neue Generationen zur Welt.

Wie der Name schon sagt, liebt der Distelfalter als Nahrungsquelle natürlich in erster Linie jede Art von Disteln, die im Deister an fast allen sonnenbeschienenen Wegrändern wachsen. Kräftige Tiere schaffen sogar den Rückweg, wenn es in unseren Breiten zu kalt wird, viele verenden dabei natürlich auch.

Distelfalter - Oberseite
Distelfalter - Unterseite

C-Falter

Aufgrund seiner außergewöhnlichen Flügelform ist der C – Falter (Polygonia c-album)gut zu bestimmen. Seinen Namen trägt er wegen des weißen „C“, welches er auf den Unterseiten der Hinterflügel trägt. Es ist ein quirliger Falter, der auch gern einmal hoch in den Bäumen (gern Ulmen und Weiden) ein Sonnenbad nimmt.

Er ist im zeitigen Frühjahr einer der ersten Falter, der uns erfreut. Das hat auch damit zu tun, dass er, wie z. B. das Tagpfauenauge, als Falter überwintert.

C-Falter - Oberseite
C-Falter - Unterseite

Kleiner Perlmutterfalter

Der Kleine Perlmutterfalter (Issoria lathonia) ist ein relativ seltener Gast im Bereich der Magerwiesen im Deister. Auf den teilweise vegetationsfreien Flächen lässt er sich gern einmal zu einem Sonnenbad nieder.

Kleiner Perlmutterfalter - Oberseite
Kleiner Perlmutterfalter - Unterseite

Schmetterling aus der Familie der Ritterfalter

Schwalbenschwanz

Dieser große Schmetterling aus der Familie der Ritterfalter kann durchaus eher in sonnigen, geschützten Kulturgärten rund um den Deister angetroffen werden, in denen die Futterpflanze seiner Raupen, die Möhre angebaut wird.

Die unten stehenden Fotos, sie stammen von Anfang August 2009, zeigen erfreulicherweise jedoch einen weiblichen Schwalbenschwanz (Papilio machaon) in einem offen gelassenen Steinbruch im Deister, einer ebenso geschützten, sonnigen Lage.  Hier konnte das Weibchen bei der Eiablage an Wildmöhren und Kletten-Labkraut beobachtet werden. Leider wurden die Eier, wie auch die der damals zahlreichen Bläulinge und weiterer Arten, wenige Wochen später, durch den Einsatz eines Motormähers vernichtet. Damals wurde eine Veranstaltung vorbereitet, die dann Mitte September 2009 mit mehreren hundert Personen durchgeführt wurde.

Die Populationen, weder der Flora noch der Anfang August 2009 festgestellten Schmetterlingsfauna, haben sich bis zum August 2011 ! auch nur annähernd erholt. Es bleibt zu hoffen und zu wünschen, dass Veranstaltungen dieser Art zukünftig nicht mehr in solch sensiblen Bereichen durchgeführt werden.

Schmetterlinge aus der Familie der Augenfalter

Brauner Waldvogel / Schornsteinfeger

Dort, wo der bewaldete Deister größere Flächen freigibt, auf denen in der Sonne hohe Gräser und Wildblumen siedeln, ist dieser unscheinbare Schmetterling aus der Familie der Augenfalter zuhause.

Er sitzt gern an den Halmen in Bodennähe, wo er durch seine nahezu perfekte Tarnung (er hält die Flügel überwiegend geschlossen) erst auffällt, wenn man ihn versehentlich aufscheucht. Der Braune Waldvogel (Aphantopus hyperantus) kommt im Deister sehr häufig vor. Die Anzahl und farbliche Gestaltung der Augenflecke auf den dunkelbraunen, samtig wirkenden Flügeloberseiten variiert häufig, auf den Flügelunterseiten befinden sich die charakteristischen, goldbronzefarben umrandeten Augenflecke, anhand derer man diesen Schmetterling eindeutig erkennen kann.
 

Waldbrettspiel

Es handelt sich bei dem Waldbrettspiel (Pararge aegeria tircis) um einen weiteren, im Flug recht unscheinbaren, aber wunderschön gezeichneten Augenfalter, der häufig im Deister anzutreffen ist. Fällt an irgendeiner Stelle im Wald auch nur ein Lichtstrahl auf das am Boden liegende Laub, so zieht dieser helle Fleck das Waldbrettspiel magisch an. Das gilt nicht nur für Wege und Wegränder, sondern selbst der Pilzsucher, der weitab der Wege, im dichten Laub- und Mischwald unterwegs ist, wird diesen Falter beobachten können, allerdings meistens erst, wenn er seine perfekte Tarnung verlässt, vom Boden auffliegt und sich z.B. auf das sonnenbeschienene Blatt einer jungen Buche setzt.
 

Großes Ochsenauage

Auch das Große Ochsenauge (Maniola jurtina) gehört zur Familie der Augenfalter. Es fliegt in denselben Biotopen wie der Braune Waldvogel und ist ebenfalls sehr häufig im Deister anzutreffen. Beim Weibchen kann die Orangefärbung der Oberseite der Vorderflügel, die beim Männchen ganz fehlt, recht stark variieren. Die Augenflecke auf der Oberseite, speziell beim Weibchen, sind nicht zwangsläufig kreisrund, sondern erinnern manchmal eher an die bei uns gebräuchlichen, arabischen Zahlen „8“ bzw. „9“.

Eine Unterscheidung von Weibchen und Männchen ist weiterhin durch die Unterschiede auf den Unterseiten der Hinterflügel möglich.
 

Kleines Wiesenvögelchen

Wie der Name schon sagt, handelt es sich bei dem Kleinen Wiesenvögelchen (Coenonympha pamphilus) um einen kleinen Schmetterling mit max. ca. 2,5 cm Flügelspannweite. Er gehört ebenfalls zu den Augenfaltern und fliegt auf größeren Wiesenflächen im Deister. Allerdings hat der Autor auch schon Exemplare andernorts am Rande von Viehweiden beobachtet,was bedeutet, dass er durchaus auch auf bewirtschafteten Flächen existieren kann.

Zu erkennen ist der kleine Falter neben seiner Größe, an der grauen, „pelzig“ anmutenden Unterseite der Hinterflügel. Sehr selten sieht man ein weiteres sicheres Merkmal, nämlich die orangebraune Oberseite der Flügel. Wie viele andere Falter sitzt nämlich auch der Kleine Heufalter fast ausschließlich mit zusammengeklappten Flügeln.

Schmetterlinge aus der Familie der Bläulinge

Nierenfleck-Zipfelfalter

Ein eher seltener Anblick im Deister ist der Nierenfleck-Zipfelfalter (Thecla betulae). Das Foto stammt aus dem Jahr 2009.

Der Nierenfleck-Zipfelfalter aus der Familie der Bläulinge! trägt seinen Namen wegen des nierenförmigen, orangenen Fleckes, den ausschließlich die Weibchen auf der Oberseite der Vorderflügel tragen. Der Falter erreicht eine Flügelspannweite von ca. 3 cm.

Hat man das Glück, diesen Falter zu entdecken, wird sich der Beobachter allerdings in den meisten Fällen lediglich an den wirklich kunstvoll gezeichneten Unterseiten der Flügel erfreuen können, weil auch dieser Falter fast immer mit geschlossenen Flügeln sitzt. Hinweis auf die genannten Internetseiten!

 

Ulmen-Zipfelfalter

Solange die Ulme in verschiedenen Bereichen des Deister noch zahlreich wächst, braucht man sich bezüglich des Vorkommens dieses Vertreters aus der Familie der Bläulinge! kaum Sorgen machen. Im Bereich von Springe zumindest ist der Ulmen-Zipfelfalter (Satyrium w-album) in den meisten Jahren zahlreich vertreten.

An dem, im wissenschaftlichen namensgebenden „W“, welches dieser Falter auf der Unterseite der Hinterflügel trägt, ist er recht sicher zu erkennen. In der Größe gleicht er dem Nierenfleck-Zipfelfalter. Hinweis auf die genannten Internetseiten!

Schwärmer

Mittlerer Weinschwärmer

Der Mittlere Weinschwärmer (Deilephila elpenor) gehört zu den Nachtfaltern. Im Deister findet seine Raupe Nahrung an Weideröschen und Springkraut-Arten. Auffällig ist sein relativ dicker, gedrungener Körper und die wunderschön rosafarbene, dichte Behaarung. Das unten abgebildete Exemplar hat eine Flügelspannweite von ca. 7 cm

Mittlerer Weinschwärmer - Oberseite
Mittlerer Weinschwärmer

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